Savannah Katzen und der Coronavirus

Der Coronavirus hat Deutschland seit mehreren Monaten fest im Griff und verbreitet sich rasant. Viele Katzenbesitzer sind daher verunsichert und fragen sich, ob sich der Coronavirus möglicherweise auch auf die eigene Savannah Katze übertragen könnte. Und was tut man eigentlich, wenn man selber in Quarantäne muss, weil man sich möglicherweise infiziert hat? Und darf man seine Katze überhaupt noch hinauslassen?
Auf diese und weitere Fragen gehen wir in diesem Ratgeber ein.

Covid-19 Coronavirus

Betrifft der Coronavirus auch Savannah Katzen?

Fakt ist, dass Coronaviren nicht nur Menschen, sondern auch Tiere betreffen. Lediglich die Art der Viren ist unterschiedlich. Während wir Menschen vom Covid-19/SARS– CoV-2 Virus betroffen sind, handelt es sich bei Savannah Katzen um den Felinen Coronavirus (FCoV), welcher bereits seit vielen Jahren bekannt ist und immer wieder auftritt.  Zusätzlich unterscheidet man beim Feline Coronavirus zwischen dem Feline Enterale Coronavirus (FECV) und Feline Infektiöse Peritonitis (FIPV). Letzterer Virus löst die bekannte Katzenkrankheit FIP, Feline Infektiöse Peritonitis, aus. Diese Erkrankung ist leider tödlich und endet nicht nur für Savannah Katzen, sondern grundsätzlich alle Arten von Katzen, tödlich. Im Laufe der Krankheit kommt es zur so genannten Bauchwassersucht und einer anschließenden Bauchfellentzündung.  Während Covid-19 vor allem immunschwache Menschen, also besonders Senioren und Patienten mit Vorerkrankung betrifft, kann FCoV nicht nur Hybride wie Savannah Katzen, sondern alle Katzenarten betreffen und sich zunächst durch grippeähnliche Symptome und Beschwerden äußern.

Kann das Coronavirus von einem Katzenbesitzer auf seine Savannah Katze übertragen werden?

Nach dem derzeitigen Wissensstand gibt es keine Informationen oder Hinweise darauf, dass Haustiere wie Savannah Katzen den Coronavirus auf ihre Besitzer übertragen können. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI/Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit des Bundeslandwirtschaftsministeriums) befasst sich umfangreich mit dieser Thematik. Der Institutsleiter, Thomas Mettenleiter, gab gegenüber der Tagesschau jedoch an, dass eine Übertragung des Virus nicht gänzlich ausgeschlossen werden könnte.

Gibt es bekannte Fälle, bei denen Katzen positiv auf den Coronavirus getestet wurden?

Derzeit ist bekannt, dass Coronaviren bei zwei Hunden aus Hongkong im Maul und in der Nase nachgewiesen werden konnten. In Belgien erkrankte eine Frau an Covid-19 und litt unter Durchfall und Atembeschwerden. Auch bei ihrer Katze wurden später SARS-CoV-2 Viren festgestellt. Dem Tier geht es derzeit wieder gut und man geht von einem Einzelfall aus. Forschungen des Friedrich-Löffler-Instituts haben jedoch bereits gezeigt, dass gewöhnliche Hauskatzen und auch Hybride wie Savannah Katzen häufiger von einer Infektion mit dem Coronavirus betroffen sind als Hunde.

Seit Ende 2019 wird der neuartige Coronavirus erforscht, nachdem dieser erstmals in China ausgebrochen war. Aktuell geht man noch immer davon aus, dass der Virus überwiegend durch Schlangen, Schuppentiere und Fledermäuse auf Menschen übertragen wird. Auch hierzu dauern die Forschungen derzeit noch an, da noch nicht vollständig nachgewiesen wurde, woher der Coronavirus SARS-CoV-2 genau stammt.

Bin ich dazu verpflichtet, meine Savannah Katze auf den Coronavirus testen zu lassen?

Für Katzenbesitzer besteht derzeit keine Pflicht, die eigene Savannah Katze auf das Virus testen zu lassen. Sollte Ihre Savannah Cat jedoch Symptome wie Atemnot, Husten oder häufiges Niesen zeigen, steht es Ihnen frei, einen Test durchführen zu lassen. Wurde Ihre Katze positiv auf den Coronavirus getestet, sind Sie seit Juli 2020 als Katzenhalter laut der Bundesregierung dazu verpflichtet, die Infizierung der deutschen Veterinärbehörde mitzuteilen. Ihr Tierarzt oder das zuständige Labor ist dafür zuständig, das Ergebnis an die Behörde weiter zu leiten. Somit müssen Sie als Katzenbesitzer diese Meldung nicht selber erbringen.

Darf meine Katze trotz Corona Pandemie nach draußen?

Da eine Übertragung des Coronavirus von Tieren auf Menschen momentan größtenteils ausgeschlossen wird, darf Ihr Freigänger auch weiterhin nach draußen, sofern dieser keine auffälligen Symptome zeigt. Die geltenden Hygienemaßnahmen wie vermehrtes achten auf Sauberkeit, regelmäßiges Händewaschen und vermeiden von Kontakten mit infizierten Tieren sollten jedoch zwingend eingehalten werden und auch weiterhin auf gründliche Sauberkeit der Katzentoilette und Futterstelle geachtet werden. Im Gegensatz zu normalen Hauskatzen, die als Freigänger selbstständig die Natur erkunden dürfen, gelten für Hybridkatzen wie Savannah Katzen ohenhin gesonderte Auflagen. Savannah Cats der Generationen F1 bis F4 dürfen lediglich in einem entsprechend großen Außengehege nach draußen. Savannah Katzen ab Generation 5 zählen nicht mehr als Hybridkatze und dürften sich daher wie eine gewöhnliche Hauskatze als Freigänger draußen selbstständig bewegen. Beachten Sie jedoch, dass Savannah Katzen als teure Rassekatze noch immer als Seltenheit gelten und daher traurigerweise oft im Freigang gestohlen werden. Es ist demnach nicht zu empfehlen, eine Savannah Katze als Freigänger zu halten, auch wenn es bezüglich des Verhaltens im Vergleich zu anderen Hauskatzen im Freigang keine Bedenken gibt.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem umfangreichen Ratgeber Anforderungen an die Haltung von Savannah Katzen.

Was muss ich bezüglich meiner Savannah Katze beachten, wenn ich selber in Quarantäne muss?

Mit dem Coronavirus infizierte Personen dürfen ihr Haus für mindestens zwei Wochen nicht verlassen. Für den Umgang mit Ihrer Savannah Katze gibt es jedoch keine Beschränkungen. Die Katze darf also auch weiterhin nach draußen und sich frei im Haus bewegen. Um die Versorgung Ihres Vierbeiners zu gewährleisten, sollten Sie entsprechendes Futter oder Katzenspielzeug über das Internet beziehen. Im Gegensatz zum Coronavirus, der Menschen betrifft, sind Coronaviren in Bezug auf gewöhnliche Hauskatzen und auch exotische Rassekatzen wie Savannah Cats schon seit Jahren im Umlauf und wissenschaftlich erforscht. Dennoch darf eine Infektion mit dem FCoV Virus nicht unterschätzt werden, da diese für die Savannah Katze tödlich enden kann. Für Sie als Katzenbesitzer ist es demnach sehr wichtig, sich regelmäßig über die gängigen Katzenkrankheiten zu erkundigen, damit Sie in der Lage sind, mögliche Symptome richtig einordnen zu können und so rechtzeitig einen Tierarzt aufsuchen zu können. Für umfangreiche Informationen zu den häufigsten Katzenkrankheiten, die auch Ihre Savannah Katze betreffen können, haben wir Ihnen umfangreiches Informationsmaterial in der Rubrik Katzenkrankheiten bereitgestellt.

Wissenswertes über den Coronavirus bei Savannah Katzen

Jeder, der sich bereits über der menschliche Coronavirus COVID-19 informiert hat, wird feststellen, dass diese Erkrankung äußerst komplex ist. Dadurch, dass über den Verlauf der Krankheit und mögliche Langzeitfolgen wenig bekannt ist, machen sich vor allem Katzenbesitzer sorgen um das Wohl Ihres Vierbeiners. Glücklicherweise ist der Coronavirus, welches Tiere wie auch Savannah Katzen betrifft, weitestgehend erforscht, so dass sich dieses in zwei Hauptypen und zwei Subtypen gliedern lässt, welche wiederrum aufeinander aufbauen:

1. Feline Enterale Coronavirus (FECV)
2. Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV)

Der Virus FIPV tritt als Folge einer Infizierung mit dem Feline Enterale Coronavirus (FECV)
auf. Sowohl FECV und auch FIPV gliedern sich noch einmal in Serotyp I und Serotyp II, welche unterschiedliche Krankheitseigenschaften aufweisen.

Feline Enterale Coronavirus (FECV)
Dieser Virus, der besonders oft in Katzenzuchten vorkommt, breitet sich über Sekrete aus dem Atemtrakt und kontaminierten Ausscheidungen wie Urin und Kot der infizierten Savannah Katze aus. Zusätzlich ist eine Übertragung durch direkten oder auch in direkten Kontakt zwischen zwei Katzen möglich.

Der Fressnapf, Katzentoiletten, Schlafplätze oder Katzenspielzeug sind dabei meistens die Infektionsquelle. Die Viren, die eine infizierte Savannah Katze über das Maul verbreitet, gelangen entweder über die vorgenannten Quellen oder beim gemeinsamen Spielen und Toben wiederum über das Maul in den Magen-Darmtrakt einer anderen Katze. Dort angelangt, verbreiten sich die Viren und befallen anschließend das Immunsystem sowie die Lymphknoten und Fresszellen (Makrophagen) der Savannah Katze.

Felinen Infektiösen Peritonitis (FIPV)
Glücklicherweise ist eine Infektion mit der Felinen Infektiösen Peritonitis im Gegensatz zum Virus FECV unter Savannah Katzen sehr selten. Dies liegt daran, dass der Virus nicht über direkten oder indirekten Kontakt von Katze zu Katze übertragen wird, sondern aufgrund einer zufällig auftretenden Mutation des FECV-Virus in den Fresszellen auftritt.

Eine mit FECV infizierte Savannah Katze trägt demnach den FIP Virus in sich, der aber nicht zwangsläufig ausbrechen muss. Forschungen zufolge betrifft die Mutation des Virus nur etwa 5-10 % der infizierten Katzen, wobei diese überwiegend Jungtiere im ersten Lebensjahr und Katzen mit einem geschwächten Immunsystem betrifft. Auch mögliche Vorerkrankungen begünstigen den Ausbruch der Mutation.

Welche Schäden treten infolge einer Infektion mit dem Virus auf?

Nachdem sich die Mutation in den infizierten Fresszellen über das Blut im gesamten Körper der infizierten Savannah Katze ausbreitet, können massive Schäden entstehen. Welche Schäden im Körper der Savannah Cat tatsächlich entstehen, hängt davon ab, ob es sich um die so genannte trockene oder feuchte Form des Virus handelt. Effusive/seröse Form: handelt es sich um die feuchte Form von FIP, entzünden sich die so genannten serösen Häute, welche beispielsweise Organe im Brust-, Bauch – und Beckenbereich auskleiden. Der Krankheitsverlauf wird auch als so genannte Polyserositis bezeichnet, welche eine massive Bildung von einem gelbbraunen Sekret herbeiführt. Granulomatöse/nicht-effusive Form: die trockene Form von FIP bringt die Bildung von so genannten Granulomen, knötchenhaften Entzündungen in der Leber, Milz, den Lymphknoten und der Bauchspeicheldrüse der betroffenen Savannah Katze mit sich.

Welche Symptome sprechen bei meiner Savannah Katze für eine Infektion mit dem Coronavirus?

Infiziert sich die Savannah Katze mit FIP, sind mögliche Symptome entweder bereits nach wenigen Tagen oder auch einigen Monaten zu beobachten. Die Krankheit befällt neben dem zentralen Nervensystem der Katze auch die inneren Organe wie beispielsweise die Nieren und Leber, wobei beachtet werden muss, dass sich je nach Savannah Katze ein unterschiedlicher Krankheitsverlauf zeigen kann.
Die folgenden Symptome können im Verlauf der Krankheit auftreten:

Häufiges Fieber
Schwäche
Müdigkeit
Wesensveränderung (Aggressivität, Angst, körperliche Einschränkungen halbseitige Lähmung und Koordinationsprobleme)
Infektionen in der Augenpartie
gelbliche Schleimhäute im Maul
Abmagerung
Wassereinlagerung im Bauch (Bauchwassersucht)
Atemnot

Die Katzenkrankheit FIP führt leider nach ihrem Ausbruch innerhalb weniger Wochen unweigerlich zum Tod der Savannah Katze. Das Feline Enterale Coronavirus (FECV) hingegen verläuft deutlich milder und äußert sich in Form von Durchfall, Fieber und Darmentzündungen.

Wie kann das Coronavirus bei meiner Savannah Katze nachgewiesen werden?

Um herauszufinden, ob sich Ihre Savannah Katze möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert hat, sollten Sie vermehrt auf mögliche Symptome achten und wachsam werden, wenn Ihre Katze öfter als sonst schläft oder zentralnervöse Symptome auftreten. Der Tierarzt wird im Rahmen der Anamnese den Besitzer zu verhalten und Symptomen der Savannah Katze befragen und das Tier einer klinischen Untersuchung unterziehen.

Um eine aussagekräftige und deutliche Diagnose stellen zu können, kann der Tierarzt auf eine der drei nachfolgenden Möglichkeiten der Untersuchung zurückgreifen:

um die Anzahl von gebildeten Antikörpern im Immunsystem der Katze zu prüfen, können eine Bauchwassersekretprobe oder Blutprobe entnommen werden und mithilfe spezieller Testverfahren ausgewertet werden.
Eine Probe, die dem infizierten Kot, Bauchwassersekret oder Blut der betroffenen Savannah Katze entnommen wird, kann im Rahmen einer molekularbiologischen Untersuchung auf Erreger geprüft werden. Bei bereits verstorbenen Katzen können die Granulome pathologisch untersucht werden, dabei handelt es sich um die sicherste Nachweismethode
Im Rahmen der Labordiagnostik kann geprüft werden, ob eine Verminderung roter Blutkörperchen, Immunzellen und Albumin im Körper der Katze stattgefunden hat und auch möglicherweise ein erhöhter Wert von Plasmaproteinen und Fibrinogen auf die Katzenkrankheit FIP hindeuten.

Kann meine Savannah Katze nach einer Infektion mit dem Coronavirus geheilt werden?

Beschwerden wie Fieber und Durchfall, die durch FECV ausgelöst werden, können beim Tierarzt mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Die Katzenkrankheit FIP ist jedoch leider nicht heilbar. Der Tierarzt kann Ihnen genau erklären, wie Sie Ihre erkrankte Savannah Katze mithilfe einer entsprechenden Therapie pflegen und betreuen können, damit die verbleibende Lebenszeit so schön wie möglich gestaltet und das Leiden des Tieres möglichst geringgehalten wird. Sollten diese Therapien nicht anschlagen, muss mit dem Tierarzt besprochen werden, ob die Savannah Katze von ihren Qualen erlöst werden sollte.

Wie kann ich meine Savannah Katze vor dem Coronavirus schützen?

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie zum Schutz Ihrer Savannah Katze vor dem Coronavirus einleiten können. Gute Sauberkeit und Hygiene im Haushalt ist für die Gesundheit der Katze unerlässlich. Daher sollten Sie die Katzentoilette, die Schlafplätze und Futter-/Wassernäpfe und das Gehege regelmäßig säubern und zwischenzeitlich desinfizieren.  Eine tragende Savannah Katze und ihre Jungen sollten regelmäßig beim Tierarzt durchgecheckt werden und der Kontakt mit infizierten Katzen verhindert werden. Steht eine Savannah Cat häufig unter Stress, kann dies das Immunsystem angreifen. Sollte daher darauf geachtet werden, Stress möglichst zu verhindern. Tatsächlich gibt es die Möglichkeit, Savannah Katzen gegen FIP ab der 16. Lebenswoche impfen zu lassen. Dieser Impfstoff ist jedoch umstritten und wird häufig diskutiert.

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