Wieso haben Katzenzüchter so einen schlechten Ruf?

Reinrassige Katzen und vor allem Hybridkatzen wie Savannah Katzen sind begehrter denn je. Wer eine Katze kaufen möchte, muss gerade im Internet nicht lange suchen, bis er erste Angebote von Züchtern findet. Nicht immer ist es auf den ersten Blick einfach zu erkennen, ob es sich um einen seriösen Züchter oder Betrüger handelt, der die Zucht nur wegen einem lukrativen Nebeneinkommen ausübt. In diesem Ratgeber befassen wir uns mit der Frage, wieso Katzenzüchter bei vielen einen so schlechten Ruf haben. Zusätzlich erklären wir Ihnen, wie Sie einen unseriösen Züchter erkennen und was es beim Kauf einer Savannah Katze zu beachten gilt.

Katzenzüchter Savannah cats

Rassekatzen zum Billigpreis = unseriöser Züchter?

Wenn Sie sich für eine Rassekatze wie eine Savannah Cat, Maine Coone oder britisch Kurzhaar interessieren, werden Sie sicherlich auch schon über diverse sehr günstige Angebote im Internet gestolpert sein. Gerade auf Portalen wie eBay findet man teils unseriöse Inserate von angeblich professionellen Züchtern, die den Nachwuchs ihrer Katzen zum günstigen Preis anbieten. Gerade zur Weihnachtszeit werden begehrte und seltene Rassekatzen oft als günstiges „Weihnachtsgeschenk“ angepriesen.

Die Katzenzucht erfordert neben Fachwissen auch finanzielle Mittel, die der Züchter benötigt, um die artgerechte Versorgung und Gesunderhaltung der Savannah Katzen gewährleisten zu können. Eine Homepage und Googlebewertungen sind für seriöse Züchter ein muss . Züchter, die mehrmals im Jahr Katzennachwuchs verkaufen und zum einen die direkte Kontaktaufnahme mit den Interessenten verweigern, keine Besuche zulassen und auch ansonsten wenig Kooperation in der Beantwortung von möglichen Fragen zeigen, sollten grundsätzlich gemieden werden. Unseriöse Züchter zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie ausschließlich am Verdienst interessiert sind und sich weniger um das Wohl der Zuchttiere sorgen. Der Verkauf der Katzenjungen gleich in solchen Fällen meist Fließbandarbeit, welche zum Nachteil der Katzenmutter betrieben wird.

Tatsächlich ist es für Katzenliebhaber mit Interesse an reinrassigen Savannah Katzen mit gültigen Papieren gar nicht so einfach, einen geeigneten Züchter zu finden. Wem es an Erfahrung im Umgang mit Züchtern und dem allgemeinen Katzenkauf mangelt, der läuft Gefahr, auf einen Betrüger hereinzufallen. Demnach sollten Sie sich intensiv informieren und im besten Fall entsprechende Fachliteratur lesen, um sich über Katzenzucht, Katzenkauf und Zuchtvereine zu informieren.

Richtlinien für Katzenzüchter

Nun ist es für Sie natürlich erst einmal wichtig zu wissen, woran Sie überhaupt einen unseriösen, unprofessionellen Züchter erkennen. Grundsätzlich gibt es viele Richtlinien, an die sich ein Züchter halten muss, ganz gleich ob er gewöhnliche Hauskatzen oder reinrassige Hybride wie Savannah Cats verkauft. Ein Züchter sollte seinen Beruf vor allem aus Liebe zur Katze ausüben und nicht nur auf den Verdienst durch den Katzenverkauf aus sein. Dies ist ein wichtiger Punkt, denn wenn Sie diesen Aspekt im Hinterkopf halten, werden Sie unseriöse Züchter bereits beim Durchlesen des Inserates enttarnen. Der Züchter trägt nicht nur die Verantwortung für seine Zuchttiere, sondern auch der Nachwuchs. Für einen professionellen und seriösen Züchter ist es demnach selbstverständlich, ausschließlich gesunde Katzen zu verkaufen. Gesund bedeutet in dieser Hinsicht, dass die Katzen gegen die gängigen Katzenkrankheiten Tollwut, Katzenseuche und Katzenschnupfen geimpft werden. Zusätzlich sollten die Savannah Katzen im besten Falle direkt in den ersten Lebenswochen gechippt werden. Warum das so wichtig ist, erklären wir in unserem passenden Ratgeber: Katzen chippen lassen.

Zusätzlich gelten die folgenden Regelungen:

Jungtiere dürfen niemals vor der 12. Lebenswoche abgegeben werden
Innerhalb von 2 Jahren nur 3 Mal Nachwuchs
6 Monate Pause zwischen Geburtstermin und erneuter Deckung
Gültige Papiere wie Stammbaum bei Rassekatzen

Wer darf sich als Katzenzüchter bezeichnen?

Auch die Klärung dieser Frage ist sehr wichtig. Tatsächlich ist der Begriff Züchter keine geschützte Berufsbezeichnung, so dass sich auch der Besitzer zweier Katzen, die er miteinander verpaart als Züchter bezeichnen dürfte. Ein professioneller Züchter muss seinem Zuchtbetrieb einen Namen geben und einen Zwingernamen führen, welcher dann auch in den Papieren der Savannah Katze als Name vermerkt wird. Sind diese Daten nicht gegeben, sollten Sie unbedingt genauer nachfragen und ggf. von dem Angebot Abstand nehmen. Viele Katzenbesitzer berichten im Internet sogar davon, dass es unseriöse Hobbyzüchter gibt, die ihren eigenen Zuchtverein gründen und nach eigenen Richtlinien und Regeln züchten, welche natürlich kaum den gängigen Regelungen entsprechen.

Gründe für den schlechten Ruf der Katzenzüchter

Tierschutzorganisationen zufolge liegt die Betrugsrate bei Tierkäufen im Internet bei etwa 90%. Schon diese Tatsache trägt einen erheblichen Teil zum schlechten Ruf der Züchter bei. Grundsätzlich sollten Sie sich bei der Wahl des Züchters vor allem auf den ersten Eindruck und Ihr Bauchgefühl verlassen. Dies gilt vor allem bei Anzeigen im Internet. Wenn Sie eine Savannah Katze kaufen wollen, ist es unerlässlich, sich den Zuchtbetrieb persönlich anzuschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Züchter seine Tiere hält. Verweigert der Züchter Ihren Besuch, sollten Sie sich direkt nach einer Alternative umschauen.  Ein Züchter sollte sich im besten Falle eigenständig darum bemühen, die neuen Besitzer persönlich kennenzulernen, um sicher zu gehen, dass der Nachwuchs in gute Hände kommt. Die Kommunikation mit dem Züchter sollte reibungslos verlaufen und Fragen gerne beantwortet werden. Gerade die Interessenten die eigentlich nur ungerne den vollen Preis für eine Rassekatze ausgeben wollen, akzeptieren möglicherweise einen knappen Austausch, der überwiegend online stattfindet.

Züchter, welche ihren Savannah Nachwuchs für unter 1000 Euro verkaufen, können grundsätzlich als unseriös angesehen werden. Auch wenn der günstige Preis viele Interessenten anspricht, kann es sich hierbei kaum um reinrassige Katzen handeln, welche zudem geimpft und mit den nötigen Papieren wie Stammbaum und Ahnentafel abgegeben werden.

Tatsächlich gibt es jedoch viele Katzenfans, die ihre Katze noch vor der 12. Lebenswoche abholen, auf Papiere verzichten und sich nicht vergewissern, wie es um den Impfschutz steht und wie die Tiere die ersten Lebenswochen verbracht haben. Die erworbenen Katzen stellen sich anschließend oft nicht nur als nicht reinrassig, sondern auch als krank heraus. Dies ist einer der Hauptgründe, wieso Züchter im Allgemeinen oft einen schlechten Ruf haben. Natürlich sind jedoch auch die Käufer, die unprofessionelle Zucht und unkontrolliertes Vermehren von gewöhnlichen Katzen unterstützen, an dem schlechten Ruf der Züchter beteiligt.

Vorsicht vor Züchtern aus dem Ausland

Besonders ausländische Züchter haben oft einen sehr negativen Ruf. Für Betrüger ist es daher teils durchaus üblich, Fake-Anzeigen zu schalten, den Geldbetrag zu kassieren, dann jedoch keine Savannah Katze im Gegenzug zu übergeben. Oft werden die Tiere mit dem Auto über die Landesgrenzen gefahren und dann aus dem Kofferraum heraus verkauft, ohne dass der neue Besitzer Daten zum Stammbaum, der Generation oder zu den Elterntieren erhält. Auch die notwendigen Dokumente oder ein Kaufvertrag, der den Käufer absichert, werden nicht übergeben. Pauschal lässt sich dennoch feststellen, dass ausländische Züchter durchaus seriös sein können. Vielmehr hängt es davon ab, wo die angeblichen Züchter ihren Nachwuchs zum Kauf anbieten: findet die Kommunikation, die Abwicklung und alles Weitere ausschließlich online in Kleinanzeigen-Portalen statt, sollten Sie sehr vorsichtig sein.

Wenn Sie mehr Informationen über Savannah Katzen Züchter erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren umfangreichen Ratgeber: 10 Fragen an einen Savannah Katzenzüchter.