Fütterungsmethoden

Unsere Einschätzung von nicht empfehlenswert bis sehr empfehlenswert:

Tischreste und Vegetarisches Futter – Trockenfutter – Dosenfutter – Selbst gekochtes Futter – Rohfutter

Tischreste oder Vegetarisches Futter – absolut nicht empfehlenswert

Vorteile:

Keine

Nachteile:

Diese Möglichkeiten sind nicht artgerecht und indiskutabel, daher gehen wir nur am Rande darauf ein. Früher war es vor allem in ländlichen Gegenden durchaus üblich, der Katze Reste vom eigenen Essen zu geben, dazu vielleicht ein Schälchen frische Milch. Obwohl man nicht vergessen darf, dass diese Katzen sich einen erheblichen Anteil ihrer Nahrung nebenbei selbst gefangen haben, war das Füttern von Tischresten sicher eine alles andere als optimale Form der Ernährung.

Vegetarisches Futter wird in letzter Zeit von Vegetariern und unverständlicherweise ausgerechnet von Tierschützern propagiert, obwohl dieses Futter völlig ungeeignet und krank machend für einen hoch spezialisierten Karnivoren wie die Katze mit ihren besonderen Nahrungsansprüchen ist. Um Schlachttiere zu schützen, nimmt man in Kauf, dass andere Tiere leiden und krank werden. Die vegetarische Ernährung der Katze ist weder tierschutzrechtlich noch moralisch zu vertreten. Wer aus ethischen Gründen nicht in der Lage ist, seiner Katze eine artgerechte Nahrung zukommen zu lassen, sollte fairerweise allen Tieren gegenüber diese Grundsätze einhalten, die Bedürfnisse der Katze respektieren und dementsprechend auf die Katzenhaltung verzichten.

Trockenfutter – nicht empfehlenswert

Vorteile:

Für die Katze selbst sehen wir keinerlei Vorteile. Für den Katzenhalter sind geringere Kosten, bequeme Handhabung und Lagerung, wenig Arbeit und geringe Geruchsbildung zu nennen.

Nachteile:

Die Lagerfähigkeit wird mit mehreren Monaten angegeben, was mit Vorsicht zu betrachten ist, da die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren bei natürlicher Konservierung durch Vitamine schnell oxidieren können, insbesondere bei falscher Lagerung. Schimmelbildung und die daraus resultierenden Toxine sind ebenfalls ein häufiges Problem.

Trockenfutter stellt außer der oben erwähnten offensichtlichen Fehlernährung die unnatürlichste Nahrung für die Katze dar. Es ist stark denaturiert, da es zusätzlich zu den üblichen Verarbeitungsprozessen getrocknet wird. Oft sind billige, minderwertige Zutaten wie tierische und pflanzliche Nebenprodukte enthalten sowie schädliche Zusätze wie Konservierungsstoffe. Durch die Verarbeitung werden Fettsäuren und Aminosäuren verändert bzw. zerstört. Enzyme, Vitamine und Antioxidantien werden durch große Hitze vernichtet, so dass immer Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren extra zugesetzt werden müssen.

Aus verarbeitungstechnischen Gründen muss Trockenfutter einen hohen Anteil an Getreideprodukten und Fasern enthalten, damit es Struktur bekommt und überhaupt zu Bröckchen formbar ist. Werbewirksam wird oft der als hoch erscheinende Proteingehalt erwähnt, der jedoch zu einem großen Teil dem enthaltenen Getreide entstammt. Auf Grund eines anderen, für die Katze unvollständigen Aminosäurenmusters als das von tierischen Proteinen bieten pflanzliche Proteine eine schlechtere Verdaulichkeit für Katzen. Ferner verursacht Getreide durch den hohen Kohlenhydratanteil in Form von Stärke Probleme, da die Katze als strikter Karnivore nicht in der Lage ist, ihren Stoffwechsel an hohe Mengen Kohlenhydrate anzupassen. Folgen können Fettleibigkeit, Diabetes, Erkrankungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse sein. Dazu kommt, dass ein hoher Kohlenhydratanteil in der Nahrung die Verdaulichkeit von Proteinen noch zusätzlich vermindert. Adult-Trockenfutter enthalten in der Trockensubstanz je nach Sorte zwischen 28 und 50 % Kohlenhydrate, was einem pflanzlichen Anteil von 50 bis 80 % entspricht, wobei auch die so genannten Premium-Sorten ohne Ausnahme bei einem zu hohen Kohlenhydratanteil von 28 bis 43 % liegen, während Kittenfutter oft etwas weniger enthalten.

Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass Futter mit verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten nicht direkt miteinander verglichen werden können. Rechnet man die Proteingehalte von so genannten Premium-Trockenfuttersorten und Dosenfutter auf die Trockensubstanz um, enthalten fast alle Dosenfutter, aber insbesondere die besseren Sorten, mehr Protein und Fett sowie weniger Kohlenhydrate als die hochwertigsten Trockenfuttersorten. Eine Vergleichstabelle ist im Kapitel Maus vs Fertigfutter zu finden.

Trockenfutter reinigt nicht die Zähne, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Im Gegenteil, Stärkereste des Trockenfutters legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne. Um ein richtiges Kauen zu ermöglichen, sind die Bröckchen oft zu klein und werden sogar manchmal einfach ganz geschluckt. Da es viele Katzen gibt, die Trockenfutter verzehren und Zahnstein entwickeln, bringen die Hersteller seit einiger Zeit so genannte “Oral Care” Produkte auf den Markt, die dieses Problem beseitigen sollen. Wer beobachtet, wie eine Katze ein Beutetier frisst und wie lange und gründlich sie dabei kaut, sieht sofort den Unterschied, denn Katzen sind von Natur aus dazu geschaffen, viel größere Stücke zu kauen als die kleinen Trockenfutterbröckchen.

Der größte Nachteil des Trockenfutters ist jedoch unserer Meinung nach der geringe Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 10 %. Wie bereits erwähnt, ist die Katze in der Wildnis selten auf extra Wasser angewiesen, da sie ihr Wasserbedürfnis aus den Beutetieren stillt, die durchschnittlich 70 bis 75 % Feuchtigkeit enthalten. Wenn die Katze mit Trockenfutter ernährt wird, ist sie ständig gezwungen, entgegen ihrer Natur Wasser zu trinken. Da Katzen auf Grund ihrer Evolution kein ausgeprägtes Durstgefühl entwickeln, trinken sie normalerweise nur, wenn es unbedingt nötig ist und bereits die Dehydration eingesetzt hat. Diese wird kurzzeitig mit der Wasseraufnahme wieder aufgehoben, bevor der Kreislauf von vorn beginnt. Das belastet den ganzen Organismus, insbesondere aber die Nieren und Harnwege. Eine Katze müsste mindestens die dreifache Menge Wasser der aufgenommenen Menge Trockenfutter trinken, um auf den Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 75 % in natürlicher Nahrung oder Dosenfutter zu kommen.

Auch wenn dies vehement von den Trockenfutterproduzenten und -verkäufern abgestritten wird, in mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass Katzen zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, wenn sie von Trockenfutter anstatt Feuchtfutter ernährt werden. In einer Studie ist festgestellt worden, dass sich das Harnvolumen bei Aufnahme von Trockenfutter um die Hälfte verringert. Weitere Studien zeigen auf, dass Katzen, die bereits an Struvitkristallen erkrankt sind, eine geringere Heilungsrate sowie eine signifikant höhere Rückfallquote aufweisen, wenn sie statt mit Diätdosenfutter mit Diättrockenfutter behandelt werden.

Zur Kompensation des Flüssigkeitsmangels wird der Harn stärker konzentriert, was zur Folge hat, dass die Blase wegen des geringen Harnvolumens weniger oft entleert wird. Da es in konzentriertem Harn leichter zur Ausfällung von Kristallen kommt, zusätzlich unterstützt durch den längeren Verbleib des Harns in der Blase, wird die Bildung von Struvit- oder Oxalatsteinen begünstigt. In früheren Studien hat man Hinweise darauf gefunden, dass der Magnesiumgehalt im Futter in Verbindung mit einer geringen Harnmenge und einem alkalischen pH-Wert des Urins, der durch den hohen pflanzlichen Anteil im Futter entsteht, zu Struvitkristallen führt. Daher hat man den Magnesiumgehalt im Trockenfutter drastisch gesenkt, und so besteht eine dauerhafte Unterversorgung dieses wichtigen Mineralstoffes, die zu Mangelerscheinungen führen kann. Ferner versucht man nun mit entsprechenden Inhaltsstoffen im Futter den Urin anzusäuern, um den pH-Wert zu senken. Dies hat zur Folge, dass seit kurzem bei Katzen vermehrt auch Calciumoxalatsteine auftreten, die sich im sauren Milieu bilden.

Struvit- wie auch Oxalatsteine kommen häufig vor; es gibt sogar immer öfter Katzen, die beide Formen hintereinander oder gleichzeitig entwickeln. Daraus resultierende Blasenentzündungen und Nierenerkrankungen treten ebenfalls gehäuft auf. Heutzutage geht man auf Grund von zahlreichen Studien davon aus, dass eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme und dementsprechend ein verringertes Harnvolumen die wichtigste Rolle bei der Entstehung von Harnwegserkrankungen spielt, während Urin-pH-Wert und Magnesiumgehalt des Futters nicht so ausschlaggebend zu sein scheinen, wie einst angenommen wurde.

 

“…Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzer das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier…”  Dr. med. vet. Dorsie Kovacs

“…Katzen fressen in der Natur eine Diät, die reich an Proteinen und gering an Kohlenhydraten ist. Ein Bedürfnis für Kohlenhydrate ist nicht bekannt, was bedeutet, dass eine Katze sehr gut von einer kohlenhydratfreien Diät leben kann…”  Webseite Waltham-Institut

“…Dosenfutter sind generell am besten geeignet, um eine proteinreiche, kohlenhydratarme Nahrungskombination zu bieten. Die meisten Trockenfutter haben eine hohe Energiedichte und höhere Kohlenhydratkonzentrationen ( ), da zur Herstellung der Kroketten Stärke erforderlich ist. Die typischen Nährstoffzusammensetzungen von für Kitten entwickelten Dosenfuttersorten betragen 45 bis 55% Protein (TSB), 8 bis 15% Stärke (TSB) und 15 bis 25% Fett (TSB) mit nur geringem Rohfasergehalt (< 1% TSB). Diese Eigenschaften unterscheiden sich nicht sehr von der natürlichen Nahrung der Katzen…”
The Carnivore Connection to Nutrition in Cats, D. L. Zoran, DVM, PhD

Dosenfutter – empfehlenswert

Vorteile:

Hier sind zunächst die bequeme Handhabung und die Lagerfähigkeit von circa einem Jahr zu nennen. Der Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 80 % ist ein großer Vorteil, da Katzen es von Natur aus gewohnt sind, ihren Feuchtigkeitsbedarf über die Nahrung aufzunehmen. Durchschnittlich enthalten Dosenfutter mehr Protein und Fett und weniger Kohlenhydrate als Trockenfutter und kommen auch in diesem Punkt der natürlichen Ernährung der Katze entgegen. Dosenfutter enthalten zwischen 0 und 30 % Kohlenhydrate in der Trockensubstanz, wobei ausgerechnet einige der als hochwertig angesehenen Futtersorten besonders viele Kohlenhydrate und somit einen hohen pflanzlichen Anteil aufweisen. Daher sollte man die Etiketten genau studieren und Sorten auswählen, die einen hohen Gehalt an tierischen Zutaten ohne zu viele Nebenprodukte und ohne oder mit sehr wenig Getreide enthalten. Die Marken und Sorten sollten abgewechselt werden, um Über- oder Unterversorgung insbesondere von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu vermeiden, da es kein komplettes, optimales Fertigfutter gibt und sich die Inhaltsstoffe zum Teil beträchtlich unterscheiden.

Nachteile:

Es gibt große Qualitätsunterschiede, mit wenigen Ausnahmen enthalten die meisten als Alleinfuttermittel deklarierten Dosenfutter in der Trockenmasse weniger Protein und Fett als die natürliche Nahrung der Katze. Oft sind billige, minderwertige Zutaten wie tierische und pflanzliche Nebenprodukte enthalten sowie schädliche Zusätze wie Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Zucker, was fast immer auf die so genannten Supermarktsorten zutrifft. Durch die Verarbeitung und Sterilisation werden Fettsäuren und Aminosäuren verändert bzw. zerstört, Enzyme, Vitamine und Antioxidantien werden durch große Hitze vernichtet. Aus diesem Grund und da die Zutaten von Anfang an nicht ausgewogen sind, müssen Mineralstoffe, künstliche Vitamine und Aminosäuren zugesetzt werden, insbesondere Taurin, dessen Aufnahme durch die im Herstellungsprozess entstehende Maillard-Reaktion vermindert wird.

Katzen müssen abhängig von der Qualität und Energiedichte meist verhältnismäßig viel Dosenfutter fressen, um in etwa ihren Nährstoffbedarf zu decken, was besonders für die preisgünstigen Sorten gilt. Viele nicht verwertbare Bestandteile müssen wieder ausgeschieden werden, so dass die Katze große Mengen übel riechenden Kots absetzt. Das Futter selbst riecht sehr intensiv, wenn eine Dose geöffnet wird, breitet sich der Geruch überall aus. Das Futter besteht aus einem weichen Brei, das fördert Zahnerkrankungen, da die Katze ihre Zähne normalerweise durch Kauen reinigt. Hochwertiges Dosenfutter ist verhältnismäßig teuer.

Selbstgekochtes – empfehlenswert

Vorteile:

Der größte Vorteil ist zunächst natürlich, dass man genau weiß, was in das Futter kommt, da man hochwertige Zutaten selbst einkauft. Man kann einen hohen Anteil an hochwertigem Fleisch mit nur wenigen pflanzlichen Zutaten, vorzugsweise Gemüse, verwenden. Man sollte das Fleisch nur kurz in möglichst wenig Wasser garen und das Kochwasser mit dem Futter verwenden. Wenn diese Kost entsprechend mit Ergänzungsmitteln ausgewogen gestaltet wird, ist die Qualität sicher besser als Fertigfutter. Im Futter enthalten ist die Feuchtigkeit, was der Natur der Katze entgegenkommt. Man hat die Möglichkeit, der Katze größere Fleischstücke anzubieten, was die Zahngesundheit fördert, allerdings wohl nicht im gleichen Umfang wie rohes Fleisch, da gekochtes Fleisch weicher und faseriger sein kann. Vorausgesetzt, die Kost ist ausgewogen, ist sie zu empfehlen. Für kranke Katzen mit ernsthaft gestörtem Immunsystem, denen man vielleicht kein Rohfutter geben möchte, stellt diese Form der Ernährung eine Alternative zum Fertigfutter dar. Für gesunde Katzen gibt es unseres Erachtens keinen Grund, das Futter zu kochen. Es kann jedoch hilfreich sein, dies vorübergehend zu tun, wenn die Katze zwar Gekochtes, aber noch nichts Rohes essen möchte. Hinweise sind unter Futterumstellung zu finden.

Nachteile:

Es ist zeit- und arbeitsaufwändig, die Zutaten zu zerkleinern und zu kochen. Durch den Kochvorgang werden wichtige Enzyme, Vitamine und Proteine zerstört, verändert oder gehen in das Kochwasser über. Gekochtes Eiweiß ist für die Katze nicht so gut verwertbar und schwerer verdaulich als rohes. Es gehören schon sehr gute Kenntnisse dazu, die Kost entsprechend zu supplementieren, wichtig sind u. a. Vitamine, Mineralien und Taurin. Man sollte keinesfalls gekochte Knochen geben, da Knochen durch den Kochvorgang spröde werden und splittern, was Verletzungen verursachen kann. Selbstgekochtes sollte höchstens bis zu 2 Tage im Kühlschrank oder bis zu 3 Monate in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden, je kürzer, desto besser.

Rohfutter – sehr empfehlenswert

Vorteile:

Ein abwechslungsreiches, ausgewogenes Rohfutter entspricht weitestgehend der natürlichen Nahrung der Katze und ist unseres Erachtens die gesündeste und artgerechteste Fütterung. Es hat einen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt, was dem Bedürfnis der Katze entspricht, ihren Wasserbedarf durch das aufgenommene Futter zu stillen. Der gesamte Körper ist darauf spezialisiert, kleine Mengen sehr hochwertiger tierischer Nahrung zu sich zu nehmen und zu verarbeiten. Es ist festgestellt worden, dass Katzen Rohkost wesentlich schneller und rückstandsloser verdauen als Fertigfutter. Da die Inhaltsstoffe des Rohfutters sehr gut vom Körper verwertet werden, entsteht keine Belastung für den Stoffwechsel, weil er keine schlecht verwertbaren oder unverdaulichen Stoffe mit den damit verbundenen Abbauprodukten verarbeiten und ausscheiden muss.

Daher verwundert es nicht, dass Katzen mit sehr kleinen Mengen dieses Futters auskommen und entsprechend wenig Kot absetzen, der wohl geformt ist und kaum riecht. Rohkost sorgt auf natürliche Weise für den richtigen pH-Wert und die richtige Konzentration des Urins. Die artgerechte Nahrung enthält natürliche, lebenswichtige Proteine, Vitamine, Mineralien, Enzyme und Antioxidantien in einer Ausgewogenheit und Zusammenstellung, die man im Labor mit einzelnen minderwertigen Zutaten nicht nachahmen kann. Man ist in der Lage, die Zutaten wie frisches Fleisch und Gemüse selbst einzukaufen und weiß genau, was das zubereitete Futter enthält. Obwohl Rohfutter qualitativ wesentlich hochwertiger ist, ist es meist nicht teurer als Premium-Fertigfutter.

Die Auswirkungen einer gesunden Rohkost auf den Allgemeinzustand sind unübersehbar: Die Katzen sind in bester Kondition und zeigen ein ausgeglichenes Wesen, einen kräftigen, schlanken und muskulösen Körperbau sowie eine gesunde Haut und glänzendes Fell. Fütterungsbedingte Probleme wie Zahnstein und Zahnfleischerkrankungen entstehen erst gar nicht. Die meisten mit Rohfutter ernährten Katzen haben strahlend weiße Zähne, besonders, wenn sie Gelegenheit bekommen, Fleischstücke oder Knochenteile regelmäßig zu kauen. Aber selbst wenn die Katze, bedingt durch eine Umstellung in späterem Alter, keine größeren Stücke kauen mag, scheint sich die Rohfütterung positiv auf das Gebiss auszuwirken, wahrscheinlich deshalb, weil sich keine stärke- oder zuckerhaltigen Essensreste auf die Zähne legen, wie es meistens bei Fertigfutter der Fall ist.

Diese Form der Ernährung unterstützt das Immunsystem auf optimale Weise, so dass die Tiere eine geringe Anfälligkeit für Krankheiten und Parasiten aufweisen. Züchter machen die Erfahrung, dass Katzen während der Aufzuchtphase ihrer Kitten gesund und kräftig bleiben und jede Menge Milch haben. Kätzchen, denen man die erste feste Nahrung in Form von Rohfutter gibt, bleiben verschont von den oftmals auftretenden Problemen wie Durchfall, die durch die Zufütterung von Fertignahrung oder Babybrei entstehen können. Die kräftigen Jungtiere wachsen zu gesunden, widerstandsfähigen Katzen heran. 

Mittlerweile haben Tausende von Katzen- und Hundebesitzern, die teilweise schon dreißig oder mehr Jahre Rohfütterungserfahrungen haben, bewiesen, dass so genannte Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Pankreatitis, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Harnwegserkrankungen, Hormonstörungen, Verdauungsprobleme oder Allergien durch die richtige Rohkosternährung gar nicht erst entstehen und einige dieser Erkrankungen nach Umstellung auf Rohfutter sogar geheilt werden können.

Leider beginnen viele Menschen sich erst dann Gedanken um die richtige Ernährung ihrer Katzen zu machen, wenn bereits sprichwörtlich das Kind in den Brunnen gefallen und die Katze erkrankt ist. Auch wenn die Rohfütterung bei manchen Krankheiten den Heilungsprozess fördern kann, sollte sie nicht als Behandlung oder Heilmittel kranker Katzen gesehen werden, sondern als gesunde und artgerechte Form der Ernährung, die hilft, die Katze gesund zu erhalten und ernährungsbedingte Probleme und Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen.

Nachteile:

Man sollte sich zunächst eingehend mit der Materie beschäftigen und sich fundierte Grundkenntnisse über die Ernährungslehre und die besonderen Nahrungsbedürfnisse der Katze aneignen, denn unausgewogenes Rohfutter kann mehr Schaden anrichten als Nutzen. Auch ist es mit etwas Arbeit verbunden, die frischen Zutaten zu besorgen und das Futter herzustellen. Frisches Rohfutter ist im Kühlschrank höchstens 2 Tage haltbar, eingefroren sollte es nicht länger als 2 bis 3 Monate gelagert werden, je kürzer, desto besser.

Etwas Nostalgie aus meinem ersten Katzenbuch von 1974 “Alles über Katzen”, Bärbel Gerber:
”…Die Katze ernährt sich in der Natur vor allem von warmblütigen Kleintieren, von Mäusen und jungen Vögeln, Fische und wirbellose Tiere kommen gelegentlich dazu. Was die Wildkatze und die verwilderten Katzen als ihre naturgemäße Nahrung betrachten, sollten auch wir unserer Hauskatze bieten: Fleisch! Fleisch, und zwar roh und in frischem Zustand, ist die Hauptnahrung der Katze. (…) Größere Mengen pflanzlicher Kost sind zu vermeiden. Die Katze könnte sie nicht verwerten, bekäme vielmehr Verdauungsschwierigkeiten. Etwa 10 % pflanzliche Nahrung zum Fleisch ist richtig und wird sehr gern genommen. (…) Wo Geflügelbrutanstalten in der Nähe sind, kann ein sehr gutes Katzenfutter billig erstanden werden, nämlich Eintagsküken. Die Katze darf Eintagsküken ganz bekommen. (…) Und doch reicht das Fertigfutter nicht an Mahlzeiten aus frischem Fleisch und frischer Beikost heran. Es schmeckt der Katze auf die Dauer auch nicht. Darum sollte das Fertigfutter mehr als eine Reserve und Ausweichmöglichkeit betrachtet werden. Auf Reisen, im Urlaub und auf Austellungen ist Fertigfutter am bequemsten zu reichen…”

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