Im Laufe der Evolution hat die Katze ihre Nische in der Natur gefunden, in dem sie sich extrem an ihren Lebensraum angepasst und auf kleine Beutetiere wie Mäuse spezialisiert hat. Aber auch Ratten, Kaninchen, Eichhörnchen, Vögel, Eidechsen, Fische und Insekten gehören zum Repertoire. Diese Nahrung ist roh, enthält einen hohen Anteil an Proteinen und Fetten, die fast ausschließlich tierischen Ursprungs sind, einen verschwindend geringen Anteil an Kohlenhydraten und alle benötigten Enzyme, natürlichen Vitamine und Mineralien. Die Katze ist ein Wüstentier und nicht gewohnt Wasser zu trinken, da sie normalerweise ihren Feuchtigkeitsbedarf aus den Beutetieren deckt. Alle inneren Organe sowie der sehr kurze Darm sind auf diese Art der Ernährung abgestimmt. Katzen können im Gegensatz zu Menschen oder Hunden einige Nahrungsbestandteile wie einzelne Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine nicht selbst bilden oder aus pflanzlicher Nahrung beziehen.
“…Im Laufe der Evolution hat sich jede Tierart an die vorgegebenen Ernährungsbedingungen in ihrem Lebensraum angepasst. Auch unsere Katzen haben sich in ihrem Entwicklungsprozess an das natürliche Nahrungsangebot angepasst. Deshalb brauchen sie eine artgerechte Ernährung, die den Bedingungen in der Natur entspricht…” Vitakraft |
Das Fertigfutter
Fertigfutter wird stark verarbeitet, gekocht, sterilisiert und je nach dem getrocknet. Proteine, Enzyme und Vitamine werden dabei verändert oder zerstört. Während die natürliche Nahrung der Katze nur ca. 1 bis 5 % pflanzliche Anteile aus dem Magen-/Darmtrakt der Beutetiere enthält, sind in Fertigfutter je nach Sorte schätzungsweise bis zu 80 % Getreide enthalten. Der Stoffwechsel, die inneren Organe sowie der kurze Darm der Katze sind nicht in der Lage, Kohlenhydrate adäquat aufzuschlüsseln und zu verwerten. Der tierische Anteil besteht oft gänzlich oder zu einem hohen Teil aus minderwertigen Nebenprodukten. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, reicht der Anteil an hochwertigen tierischen Bestandteilen im Fertigfutter nicht aus, um den Bedarf der Katze zu decken. In den meisten Fertigfuttersorten ist beträchtlich weniger Eiweiß und Fett enthalten als in der Maus. Der Rohproteingehalt im Fertigfutter entstammt zum Teil aus pflanzlichen Bestandteilen wie Getreide oder Kleber, ferner werden die Proteine durch den industriellen Verarbeitungsprozess stark denaturiert, was die Verdaulichkeit weiter herabsetzt. Synthetische Vitamine, Mineralien und Aminosäuren müssen dem Futter zugesetzt werden, oft sind auch schädliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Zucker enthalten. Nach unserer Ansicht gibt es zur Zeit kein Fertigfutter, das hochwertig genug ist, um nach dem Vorbild der Natur die Nahrungsbedürfnisse der Katze voll und ganz zu erfüllen.
“…Als Veterinär-Chirurg kann ich gekochtes Futter auf Getreidebasis (kommerzielles Katzenfutter) nicht empfehlen, wissend, dass es degenerative Krankheiten verursacht. Daher ist das Futter, das ich empfehle, rohes, ganzes Futter. Die evolutionäre Diät des in Frage kommenden Tieres…” Dr. med. vet. Ian Billinghurst |
Die nachstehende Tabelle zeigt Durchschnittswerte der Maus im Vergleich zu einigen gängigen Fertigfuttersorten, sortiert nach Proteingehalten. Es wurden nur Alleinfuttermittel für erwachsene Katzen berücksichtigt, die Werte beziehen sich auf die Trockensubstanz und wurden auf volle Zahlen gerundet.
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Auffällig ist, dass Trockenfuttersorten durchschnittlich einen niedrigeren Protein- und Fettgehalt aufweisen als Feuchtfutter sowie ohne Ausnahme sehr viele Kohlenhydrate. Zu berücksichtigen ist, dass der Kohlenhydratanteil immer niedriger ist als die tatsächlich im Futter vorhandenen pflanzlichen Bestandteile, da der Faseranteil nicht berücksichtigt ist und Getreideprodukte neben Kohlenhydraten auch Proteine und Fette enthalten. Der Pflanzenanteil, der zum größten Teil aus Getreide besteht, liegt demnach bei Trockenfuttersorten bei mindestens 50 %, kann aber je nach Sorte bis zu 80 % betragen. Somit weichen alle Trockenfutter stark von den optimalen Werten der Maus ab, während viele Feuchtfutter sich diesen annähern, sogar einige der so genannten Billigmarken.
Diese Angaben reichen jedoch nicht, um sich ein umfassendes Urteil über die Qualität der Zutaten sowie die Verwertbarkeit der Futtersorten zu bilden – außer bei den Sorten mit hohen Kohlenhydratanteilen, da die Katze Kohlenhydrate generell schlecht verwerten kann. Ebenso wie die Analyse muss die Inhaltsangabe eines Futters berücksichtigt werden, um dessen Qualität beurteilen zu können. Was nutzt es beispielsweise, wenn in einer Sorte zwar Muskelfleisch und keine tierischen Nebenprodukte enthalten sind, aber gleichzeitig viel zu viel Getreide, was das Futter in unseren Augen ungeeignet macht. Daher sollten die Etiketten der einzelnen Fertigfuttersorten sorgfältig studiert werden. Weitere Informationen über Katzenfutter und den Nährstoffbedarf der Katze befinden sich auf den Seiten Irrtümer, Fütterungsmethoden und Nährstoffe.