Bei Ihrer Katze wurde die gefürchtete Katzenseuche diagnostiziert?
Als Katzenliebhaber können wir sehr gut verstehen, dass Sie sich entsprechende Sorgen um Ihren Vierbeiner machen. Schließlich lässt einen schon der Name der Katzenseuche an eine sehr schwere und ansteckende Erkrankung denken.
Die gute Nachricht ist: in der heutigen Zeit können auch lebensbedrohliche Erkrankungen, die sich als Epidemie verbreiten, dank moderner Medizin gezielt behandelt werden. Eine rechtzeitige Impfung kann Ihre Katze somit nachhaltig vor der sehr ansteckenden Katzenseuche schützen. Auch wenn Ihr Tier bereits an Katzenseuche erkrankt ist, gibt es diverse Behandlungstherapien, die auch akute Fälle zuverlässig behandeln.
Anschließend möchten wir Ihnen nun erklären, was die Katzenseuche auslöst, wie Sie Symptome erkennen können, wie Sie der Katzenseuche vorbeugen und vor allem, mit welcher Behandlungsmethode die Erkrankung (Katzenkrankheit) zuverlässig bekämpft werden kann.
Wodurch wird die Katzenseuche auslöst?
In Fachkreisen wird die Katzenseuche auch als Parvovirose der Panleukopenie bezeichnet. Auch die Begriffe Katzenpest oder Aleukozytos sind geläufig. Die Katzenseuche wird durch den Erreger feline Panleukopenie-Virus ausgelöst, welcher dem Parvovirus B19 sehr ähnelt. Dieser Virus löst bei Hunden eine ähnliche Erkrankung aus. Die Katzenseuche breitet sich nach der Infektion in den Dünndarmzellen, den Zellen des lymphatischen Systems, also der Milz und Thymus und den Knochenmarkszellen der betroffenen Katze aus. Auch wenn Parvovieren äußerst resistent und widerstandsfähig sind, können sie nicht auf Menschen übertragen werden, weswegen eine Ansteckung ausgeschlossen ist.
Wie wird die Katzenseuche übertragen?
Katzen solche gilt als sehr ansteckend, dies liegt auch daran, dass der eigentliche Virus so robust ist, dass er bei Zimmertemperatur bis zu einem Jahr lang an Gegenständen wie dem Katzenkörbchen, Katzenspielzeug oder dem Fressplatz Ihrer Katze haftenbleibt. Auch im Katzenkot kann der Virus bis zu sechs Monate lang überleben und andere Katzen infizieren. Der Virus lässt sich nur durch geeignete und sehr starke Desinfektionsmittel abtöten, trotzt ansonsten aber selbst übermäßiger Hygiene und hohen Temperaturen von bis zu 70°.
Im Gegensatz zu vielen anderen Katzenkrankheiten, wird die Katzenseuche nicht über den direkten Kontakt von Katze zu Katze übertragen, sondern viel mehr über die Ausscheidungen von infizierten Katzen wie beispielsweise Nasensekret oder Kot. Auch Flöhe, Läuse oder Lektoparasiten können die Katzenseuche übertragen. Ungeimpfte oder nicht immune Katzen können sich somit oftmals schnell und unvorhergesehen mit der Katzenseuche infizieren. Vor allem in Tierheimen, Tierpensionen oder Zuchtbetrieben, in denen die medizinische Betreuung vernachlässigt wurde, ist das Ansteckungsrisiko sehr hoch.
Ablauf und Symptome der Katzenseuche
Nachdem eine Katze mit infiziertem Kot in Berührung gekommen ist, werden zunächst die Lymphknoten, die Mandeln und der gesamte Rachenraum der Katze mit dem Virus befallen. Von dort gelangt das Virus in das Lymphsystem der Katze und wandert von dort in den Darm und anschließend in den gesamten Körper. Nach vier Tagen ist der Virus bereits in den Darmzellen der infizierten Katze nachweisbar und die Katze ist ab diesem Zeitpunkt ansteckend, da die Virusausscheidung beginnt. Die eigentliche Inkubationszeit beträgt in der Regel etwa 7-14 Tage. Dies ist sehr türkisch, da bereits Katzen, die noch als gesund wahrgenommen werden, bereits mit dem Virus infiziert sein und somit andere Katzen anstecken können. Die Virusausscheidung endet nach circa 14 Tagen.
Wenn sich Ihre Katze mit der Katzenseuche infiziert hat, wird sie in den ersten 2-6 Tagen der Erkrankung höchstwahrscheinlich die folgenden Symptome zeigen:
Appetitlosigkeit
Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
Flüssigkeitsverlust
erste Fieberschübe mit Temperaturen bis zu 41°
starkes An- und Absteigen der Körpertemperatur
Manche Katzen leiden in der Inkubationszeit zu dem unter Erbrechen oder einer beginnenden Bindehautentzündung. In den meisten Fällen kommt im Laufe der Krankheit blutiger Durchfall hinzu, durch den das Virus vermehrt ausgeschieden wird und die Anzahl weißer Blutkörperchen im Körper reduziert wird. Die Folge: Ein starkes geschwächtes Immunsystem!
Oftmals nimmt die Katzenseuche zudem einen so genannten perakuten Verlauf, was bedeutet, dass die Katze wie aus dem Nichts erkrankt, obwohl sie vorher keinerlei Symptome gezeigt hat. Die Folgen des perakuten Krankheitsverlaufes sind verheerend, da das Tier möglicherweise an einem Schock sterben kann.
Welche Folgen hat die Katzenseuche für meine Katze?
Neben einem geschwächten Immunsystem hat die Katzenseuche zu dem ein Absterben des Gewebes der Darmskrypten und einen Verlust der Darmzotten zur Folge. Im schlimmsten Fall erleidet die betroffene Katze eine Hirnstörung, die sogenannte Kleinhirn-Ataxie, oder erblindet. Die Tatsache, dass der Virus sich sogar auf ungeborenen Nachwuchs im Mutterleib übertragen kann, ist nicht nur für Katzenbesitzer schwer zu hören.
Welche Katzen können sich mit Katzenseuche infizieren?
In der Regel infizieren sich vor allem junge Katzen bis zu zwei Jahren und Katzenbabies, deren Immunsystem noch nicht stark genug ist, mit der Katzenseuche. Doch auch Erwachsene, schwache Katzen können sich leicht infizieren. In seltenen Ausnahmefällen können sich auch gesunde Katzen mit der Katzenseuche anstecken.
Der Behandlungsablauf
Wie bei allen Katzenkrankheiten sollten Sie umgehend handeln, wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihre Katze möglicherweise mit Katzenseuche infiziert hat. Vor allem Katzenbabys können innerhalb weniger Stunden an der Erkrankung sterben, daher ist eine unverzügliche Behandlung durch einen Tierarzt essenziell wichtig. Schließlich ist die Sterblichkeitsrate mit 25-75 % bei der Katzenseuche leider sehr hoch. Wenn die Behandlung jedoch rechtzeitig eingeleitet wird, stehen die Genesungschancen je nach Alter und Gesundheitszustand Ihrer Katze recht gut.
Der Tierarzt kann den Virus sowohl mikroskopisch als auch über ein erstelltes Blutbild oder eine Analyse des Katzenkots nachweisen. Der Arzt wird entsprechende Gewebeproben aus dem Dünndarm und der Milz der infizierten Katze entnehmen, um diese anschließend auf Antikörper testen zu können. Das erstellte Blutbild gibt zudem Auskunft über die Heilungschancen. Der Wert der weißen Blutkörperchen ist somit ausschlaggebend. Fällt dieser zu gering aus, gibt es leider nur noch selten Hoffnung auf Heilung.
Nachdem die Diagnose gestellt wurde, kann eine Behandlung durch entsprechende Antibiotika erfolgen. Der eigentliche Virus wird dabei mit Feliserin, Immunsystem stimulierenden Proteinen (Interferone) und Serum-Antikörpern bekämpft.
Das sollte nach der Behandlung der Katzenseuche beachtet werden:
Wenn Ihre Katze die Behandlungstherapie erfolgreich hinter sich gebracht hat, ist weiterhin Vorsicht angesagt. Da Ihre Katze das Virus möglicherweise noch über einen längeren Zeitraum ausscheiden wird, erleidet diese zwar keinen Rückfall, kann jedoch andere Tiere mit der Katzenseuche infizieren. Der Kontakt zu Freigängern oder ungeimpften Katzen muss in diesem Falle unbedingt vermieden werden.
Prophylaxe – so kann die Katzenseuche vorgebeugt werden:
Wie bei vielen anderen Katzenkrankheiten auch, ist die Impfung der wirksamste Schutz gegen die Katzenseuche. Laut der Richtlinien der StIKo Vet (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin müssen sowohl Hunde als auch Katzen zu jedem Zeitpunkt gegen den Virus geimpft sein. Die erste Impfung sollte in der 8, 12. und 16. Lebenswoche Ihrer Katze durchgeführt werden. Ab dem 15. Lebensmonat sollte die Impfung wiederholt werden und anschließend alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Savannah-Katzen müssen immer mit einem Todimpfstoff geimpft werden.