Der Serval ist ohne Frage eine sehr exotisch aussehende Wildkatze, die oft mit einem Gepard verwechselt wird. Eine Wildkatze in den eigenen vier Wänden zu halten funktioniert natürlich nicht. Daher werden die so genannten Hybridkatzen wie Maine Coon, Ägyptische Mau oder Bengalen immer beliebter. Die moderne und besonders anmutige Rassekatze, Savannah, ist die direkte Nachfolgerin des temperamentvollen Servals.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen den Vorfahren der beliebten Savannah Katze näher vorstellen:
1 Die Geschichte des Servals
2 Heimat – wo hat der Serval seine Wurzeln?
3 das Aussehen des Servals
4 Charakter
5 Ernährung eines Servals
6 Die Savannah Katzen Zucht
7 Ein Serval als Haustier
8 Haltung eines Servals
9 Die Savannah Katze
Die Geschichte des Servals
Der Serval (fachlich: Leptailurus serval) ist eine afrikanische Wildkatzenart. Der Name des Servals ist auf die portugiesische Sprache zurückzuführen, in der das Wort lobo-cerval so viel wie Luchs bedeutet. Seinen Ursprung hat der Serval jedoch in Afrika.
Der Serval ist der Vorfahre der heute sehr beliebten und modernen Katzenrasse Savannah, die aufgrund der Herkunft des Servals nach der afrikanischen Savanne benannt wurde. Diese Rasse entstand erstmals in den achtziger Jahren bei der Kreuzung von einem wilden Servalkater und einer Siam Hauskatze. Die daraus entstandenen Savannah Katzen gehören somit zu den Hybrid-Tieren, die oft zeugungsunfähig sind und somit in freier Wildbahn gar nicht vorkommen. Beispiele für andere Hybrid-Tiere sind unter anderen der Maulesel, eine Mischung aus Esel und Pferd, der Liger, einer Mischung aus Löwe und Tiger oder Wolfshunde. In Hinsicht auf die Fortpflanzung der Savannah Katzen stellte man fest, dass die männlichen Tiere der ersten Generationen keinen Nachwuchs zeugen, die weiblichen Tiere jedoch trächtig werden können. In Gefangenschaft wird ein Serval übrigens bis zu 20 Jahre alt, während er in der Natur nur etwa halb so alt wird.
Heimat – Wo hat der Serval seine Wurzeln?
Der Serval stammt aus Afrika und lebt vor allem in den Savannen südlich der Sahara. Früher kam er zudem in Nordafrika vor, wurde aber beispielsweise in Algerien letztmalig um das Jahr 1880 gesichtet. Da diese Wildkatze sehr spezielle Anforderungen an ihr Lebensumfeld hat, bewohnt der Serval jeweils immer nur einzelne Regionen. Ein Serval fühlt sich überall dort wohl, wo er Wasser, Nahrung sowie Deckung vorfindet und bevorzugt daher die Regionen, in denen Savannengras und Schilf mit vielen Wasserläufen vorhanden sind. Auch in den Bergen wird der Serval teils gesichtet, nur in dichten Wäldern und trockener Wüste fühlt er sich weniger wohl. Auch wenn der Serval nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten zählt, geht die Zahl der Servale langsam etwas zurück.
Große Ohren & geflecktes Fell – Das Aussehen eines Servals
Schon das Aussehen des Servals verrät, dass es sich bei diesem Tier um eine Wildkatze handelt. Sein Nachfolger, die Savannah Katze, verdankt dem Serval ihr auffällig exotisches Fell sowie ihren Körperbau. Ein Serval erinnert oftmals an einen Gepard oder Wildkatzen der Gattung Ozelot. Ein weiblicher Serval erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 62 cm und kann bis zu einem Meter lang werden. Dabei bringt das wilde Kätzchen etwa 9-12 kg auf die Waage, während männliche Tiere etwa 18 kg wiegen. Unter den Katzen hat der Serval im Verhältnis zum restlichen Körper die längsten Beine. Das gepunktete Fellmuster des Servals dient ihm als Tarnung auf der Jagd. Die Flecken können je nach Tier unterschiedlich groß und mal kleiner oder größer ausfallen. Typisch für den Serval ist der recht kleine Kopf, der die hochstehenden Ohren – ähnlich wie bei einer Fledermaus – noch größer erscheinen lässt.
Einzelgänger oder Gruppentier? – Die charakterlichen Merkmale eines Servals
Servale sind grundsätzlich Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit zu zweit anzutreffen sind. Diese Wildkatze ist in freier Wildbahn ebenso wie in menschlicher Obhut höchst temperamentvoll und gilt als nicht domestizierbar. Ein Serval, der von Geburt an mit Menschen und anderen Artgenossen aufgewachsen ist, kann durchaus einen sozialen verspielten sowie verschmusten Charakter an den Tag legen. Andere Tiere die zeitweise in freier Wildbahn gelebt haben, werden ihre Scheu und Zurückhaltung vor Menschen vermutlich nie richtig ablegen können. Ein Serval eignet sich daher für die Haltung im Rahmen eines Zuchtbetriebes, jedoch aber nicht als Schmusekatze für den eigenen Haushalt. Gerade wenn man andere Katzen hält muss man bedenken, dass diese sich beim Spielen mit dem schwereren und temperamentvolleren Serval leicht verletzen könnten. Gleiches gilt auch für die Nachfahren des Servals, diese Savannah Katzen, die ab Generation 5 zwar nicht mehr als Wildkatze bezeichnet werden, jedoch aber durchaus temperamentvoll sein können.
Ernährung eines Servals
In freier Wildbahn ernährt sich der Serval meist von Vögeln, Mäuse kleineren Nagetieren, Hasen oder auch jungen Antilopen, vorausgesetzt er schafft es, diese Beute zu fangen und zu erlegen. Der Serval geht bei der Jagd ähnlich wie seine Artgenossen vor und schleicht sich zunächst an seine Beute heran, um diese dann zu überwältigen. Hierbei kommt ihm zugute, dass sehr weit und hoch springen kann.
Ein in Gefangenschaft lebender Serval sollte mit Rohkost gefüttert werden. Hierzu eignet sich die Fütterungsmethode Rohfütterung, auch Barfen genannt, sehr gut. Auch Savannah Katzen sollten als Nachwuchs der Wildkatze mit Rohkost versorgt werden. Zu diesem Thema haben wir einen umfangreichen Ratgeber inklusive Anleitung verfasst, den Sie unter dem Punkt Katzenernährung durchlesen könnten, um wertvolle Informationen zum Thema artgerechte Rohfütterung zu erhalten. Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt, einen Serval zu halten, muss sich nicht nur über die Anforderungen zur Haltung eines Servals informieren, sondern sich auch umfangreich mit dem Thema „BARF“ artgerechte Katzenernährung auseinandersetzen.
Der Serval als Zuchttier – das sollten Sie wissen
Savannah Katzen sind zweifelsfrei exotische Schönheiten mit einem schlanken großen Körperbau. Doch die Zucht der begehrten Rassekatze ist gar nicht so einfach, wie man möglicherweise denken mag. Hierzu muss man verstehen, dass ein männlicher Serval und eine Hauskatze nicht dafür bestimmt sind, Nachwuchs miteinander zu zeugen.
Schon der unterschiedliche Körperbau der Tiere macht den Deckakt oftmals schwierig, da ein Serval sehr viel größer und schwerer ist als eine Hauskatze, weswegen es beim Paarungsakt oftmals zu einer Verletzung der kleineren Hauskatze kommen kann. Zudem muss man bedenken, dass eine Hauskatze in der Regel 63 Tage lang trächtig ist, während weibliche Servale rund zehn Tage länger trächtig sind.
Trägt eine weibliche Hauskatze den Nachwuchs aus, könnte der Nachwuchs demnach unterentwickelt und nicht lebensfähig geboren werden. Wenn ein Serval-Weibchen trächtig ist, kann es sein, dass diese ihre Welpen nicht annehmen wird, da sie mit nur 90-110g sehr viel kleiner sind als typischer Serval-Nachwuchs, der etwa 250g wiegt. Zudem muss man bedenken, dass männliche Servale in den ersten drei Generationen nicht zeugungsfähig sind.
Kann ich einen Serval als Haustier halten?
Savannah Katzen sind als Misch aus einem wilden Serval und einer zahmen Hauskatze das ideale Haustier für viele Katzenliebhaber, die sich einen exotischen Vierbeiner in ihren vier Wänden wünschen. Manche möchten jedoch vielleicht einen Schritt weitergehen und sich daher direkt einen Serval zu legen, doch ist das überhaupt ohne weiteres möglich? Tatsache ist, dass es für die Haltung eines Servals noch mehr und strengere Auflagen gibt, als für die Haltung von Savannah Katzen.
Zunächst sollten Sie bedenken, dass ein Serval wenn nur in einem großen Gehege im Freien gehalten werden kann, jedoch aber niemals in einem Haus und erst recht keiner kleinen Wohnung. Diese Wildkatze hat ihren Ursprung in den Savannen Afrikas, wo sie unbegrenzt ihren Instinkten folgen kann. Ein neuer Wohnort in Europa entspricht nicht dem Naturell des temperamentvollen Tieres, weswegen sie sich gut überlegen sollten, ob Sie einen Serval aufnehmen möchten, es sei denn, Sie kaufen diesen für Zuchtzwecke.
Gesetze zur Haltung eines Servals & Savannah Katzen
Die Haltung von einem Serval und auch von Savannah Katzen ist in Deutschland an viele besondere Anforderungen geknüpft und genehmigungspflichtig. Savannah Katzen bis zur 4 Generation sind in Deutschland meldepflichtig, ab Generation 5 handelt es sich im klassischen Sinne nicht mehr um eine Wildkatze und die Savannah kann wie eine gewöhnliche Hauskatze gehalten werden. Einem Serval und seinen Nachkommen müssen folgende Dinge ermöglicht werden, damit dieser gehalten werden darf:
In Deutschland: min. 50 m² großes Außengehege.
In der Schweiz: min. 30 m² + Innengehege von min. 20 m².
Das Gehege des Tieres sollte artgerecht und abwechslungsreich gestaltet sein, so dass der Serval seinen natürlichen Trieb ausleben kann und die Möglichkeit hat zu springen, toben, zu rennen und ein erfrischendes Bad zu nehmen, weswegen Sie dem Serval und auch Savannah Katzen die Möglichkeit einer Badegelegenheit bieten sollten. Frei umherlaufen dürfen ein Serval und seine Nachkommen der ersten Generation in Deutschland nicht, da die Gefahr zu groß ist, dass diese ausreißen und sich unkontrolliert ausbreiten Er mit den Gedanken spielt, sich einen Serval zu kaufen, den führt der erste Weg also immer erst zu den Behörden.
Savannah Katzen – die Nachfahren des Servals
Savannah Katzen haben ein besonderes Aussehen. Dies ist auch der Grund dafür, warum diese seltene Katzenrasse immer beliebter wird. Die meisten Katzenliebhaber waren es bisher gewohnt, einen selbstständigen Freigänger oder eine verschmuste Hauskatze zu haben. Man muss sich also bewusst machen, dass es sich bei einer Savannah Katze um die Nachfolgerin einer Wildkatze handelt, weswegen auch diese teils das Temperament ihrer Vorfahren an den Tag legt. Springen, toben, baden, rennen und klettern ist somit im Gehege der Savannah Katze an der Tagesordnung. Die Katzen sind sehr intelligent und können sogar ähnlich wie Hunde trainiert werden. Mehr über Hybridkatzen finden Sie in unserem passenden Ratgeber zu diesem Thema.
Wer also der Meinung ist, den Anforderungen an dieses lebhafte Tier gerecht zu werden, kann mit Kosten von etwa 1500 € für eine Katze der vierten oder fünften Generation rechnen. Tiere der ersten Generation gleichen vom Verhalten her sehr einem Serval und sind daher um ein Vielfaches teurer als Tiere der anderen Generationen. Die allgemeine Haltung dieser Katzenrasse erfordert umfangreiches Fachwissen (welches Sie sich zunächst hervorragend über unsere umfangreiche Website aneignen können) und zudem finanzielle Mittel, da nicht jeder bereits ein fertiges und sowohl artgerechtes als auch aufregend gestaltetes Gehege in seinem Garten hat. Auch Futtermittel und regelmäßige Besuche beim Tierarzt kosten Geld
Auch wenn sie in erster Generation als Nachfolger einer Wildkatze sehr temperamentvoll sein können, sind Savannah Katzen soziale Tiere, die eine enge und vertrauensvolle Verbindung mit ihrem Besitzer eingehen. Gerade ab Generation 4 lieben die Tiere es zu spielen und möchten gefordert werden. Im besten Fall hält man gleich zwei der exotischen Schönheiten. Prinzipiell ist auch die gemeinsame Haltung mit einer zahmen Hauskatze möglich, doch hier gilt Vorsicht. Die andere Hauskatze sollte nach Möglichkeit ein ähnliches Temperament an den Tag legen und etwa gleich alt sein.
Übrigens sollten Sie eine Savannah Katze immer direkt beim Züchter Ihres Vertrauens kaufen, der Ihnen neben dem Tier auch einen Stammbaum überreicht. Die Zucht von Hybrid-Katzen ist anspruchsvoll und sollte daher sorgsam und basierend auf Fachwissen und Berufserfahrung geschehen.
Wie Sie einen guten und vor allem seriösen Züchter erkennen, lesen Sie in unserem Ratgeber 10 Fragen an einen Savannah Züchter.