Für Katzenliebhaber ist der Gedanke an einen eigenen Zuchtbetrieb sicher mit vielen positiven Gedanken verbunden, doch man darf nicht vergessen, dass die Pflege, Aufzucht und Haltung von Katzen viel Wissen, Zeit und auch Geld erfordert. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, unter die Katzenzüchter zu gehen, sollten Sie sich die folgenden Fragen ehrlich selber beantworten und so herauszufinden, ob Sie das nötige Rüstzeug mitbringen, einen Zuchtbetrieb zu führen.
Wieso möchten Sie Savannahs züchten?
Wie so oft ist ein guter Plan die Grundlage für das Erreichen unserer Ziele. Sie sollten sich daher mit der Frage auseinandersetzen, wieso Sie selber züchten möchten und auch, wieso Sie möglicherweise eine bestimmte Katzenrasse züchten wollen. Die Vorliebe für eine bestimmte Katzenrasse alleine sollte nicht der Grund für die Eröffnung eines Zuchtbetriebes darstellen. Ein leidenschaftlicher Züchter verfolgt viel mehr Ziele wie das Erhalten einer bestimmten Rasse ohne Erbkrankheiten, Deformationen etc.
Sind Sie den Anforderungen an einen professionellen Zuchtbetrieb gewachsen?
Wenn Sie für sich beantworten konnten, wieso unbedingt Sie unter die Katzenzüchter gehen wollen, muss nun die Frage geklärt werden, ob Sie auch den Anforderungen an einen eigenen Zuchtbetrieb gewachsen sind. Die Liebe zu den hübschen Vierbeinern reicht leider nicht aus, um sich dauerhaft als erfolgreicher Züchter behaupten zu können.
Wer Katzen züchten möchte, der sollte zunächst über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um sich auch die Versorgung und ärztliche Betreuung des Katzennachwuchses leisten zu können. Die eigentliche Pflege und Haltung der Katzen erfordert zudem viel Zeit und jedes der Tiere braucht viel Zuneigung, die Sie den Tieren täglich aufs Neue geben müssen. Sie sollten mit Rückschlägen umgehen können, da es leider immer wieder passieren kann, dass einzelne Tiere die Geburt nicht überleben oder früh versterben. Ihr Tierarzt sollte umfangreiches Fachwissen mit sich bringen und Sie im Idealfall auch am Wochenende und nachts unterstützen können. Grundsätzlich sollten Sie bei der Beantwortung und Klärung der eben genannten Fragen ehrlich zu sich selber sein. Für viele kann es schwerer als gedacht ausfallen, die eigens aufgezogenen Katzenbabies gehen zu lassen, wenn diese ein neues zu Hause bekommen sollen.
Die ersten Schritte auf dem Weg zum Züchter:
Wenn Sie für sich entschieden haben, dass Sie Katzenzüchter werden wollen und sich sicher sind, den Anforderungen an diese verantwortungsvolle Tätigkeit gewachsen zu sein, müssen Sie für sich entscheiden, welche Katzenrasse Sie züchten wollen. Gerade die Zucht von Hybridkatzen wie Savannah, Maine Coon, Ägyptische Mau, Caracat und Bengalen ist mit zusätzlichen Anforderungen verknüpft und muss gründlich durchdacht werden.
Grundsätzlich ist für die Zucht von Katzen, ganz gleich welcher Rasse, fundiertes Hintergrundwissen notwendig und Sie sollten rechtzeitig beginnen, sich dieses an zu eignen. Somit müssen Sie sich als Züchter nicht nur mit Themen wie Genetik, Katzenkrankheiten, Erbkrankheiten, artgerechte Katzenernährung und Beschäftigung sowie Wissen zu der Geburt, Komplikationen bei der Geburt und der Aufzucht der Katzen auseinandersetzen. Gut strukturierte Fachlektüre oder ein persönlicher Mentor sind gute Möglichkeiten, um sich das notwendige Wissen anzueignen, womit wir schon beim nächsten Punkt wären.
Suchen Sie sich professionelle Hilfe
Eine Investition in Fachliteratur lohnt sich grundsätzlich, doch es wird um einiges leichter, wenn Sie sich zu bestimmten Thematiken den Rat von einem erfahrenen Züchter einholen. Dieser kann Ihnen nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern Ihnen auch praxisnahe Tipps verraten, damit Sie für den Neuanfang als Züchter bestens gewappnet sind. Dieser Mentor sollte Ihnen im besten Falle auch nach der Startphase zur Seite stehen und Ihnen bei Unklarheiten, Rückschlägen oder sonstigen Fragen den Rücken stärken. Übrigens war Margitta Graeve mit der Kiwanga-Zucht die erste und älteste TICA registrierte Savannah-Zucht in Europa
Werden Sie Vereinsmitglied
Gerade für Züchter von Rassekatzen wie Savannah Katzen ist die Wahl des richtigen Züchtervereins (Felidae e.V, TICA) sehr wichtig. Hier erhalten Sie die Möglichkeit, Stammbäume zum Nachweis der reinrassigen Abstammung Ihrer Katzen zu beantragen und können als Mitglied vom Wissen der anderen Vereinsmitglieder profitieren. Zwar bedeutet die Mitgliedschaft in einem anerkannten Verein regelmäßige Monatsbeiträge, doch Sie bekommen die Möglichkeit geboten, Ihren Zuchtbetrieb registrieren zu lassen.
Der Verein ist zusätzlich dafür da, die jeweiligen Zuchtbetriebe und Einhaltung der Richtlinien zu überprüfen und gibt Ihnen Auskunft über zentrale Fragen, die mit der Katzenzucht zusammenhängen. Ab wie viel Jahren darf eine Katze zum ersten Mal werfen? Welche Gesundheitstests müssen für die jeweilige Rasse wie oft und wann durchgeführt werden? All diese Fragen beantwortet Ihnen Ihr Verein.
Die eigenen Zuchttiere
Einer der nächsten Schritte ist es, sich zu überlegen, ob man sich einen eigenen Deckkater für die Katzenzucht zulegen möchte. Die Haltung dieser Tiere ist nicht ganz einfach, da der Kater grundsätzlich ein eher unruhiges Verhalten an den Tag legen und sein Revier regelmäßig markiert, was für die Katzenbesitzer unangenehm werden kann. Eigene Decktiere zu halten erfordert zu nehmen weiteren Platz, der erst einmal vorhanden sein muss. Zusätzlich muss Inzucht vermieden werden, wegen es angebracht ist, mehrere Deckkater zu halten, um die eigenen Zuchtziele zu verfolgen. Wird dies nicht als Möglichkeit für sich erachtet, hat immer noch Gelegenheit, sich zu gegebener Zeit einen externen Deckkater zu suchen.
Die Schattenseiten des Züchterdaseins
Wir haben Ihnen nun erklärt, was ist zu beachten gilt, wenn man selbst unter die Züchter gehen möchte. Aus unseren Ratschlägen geht deutlich hervor, dass der Beruf des Katzenzüchters viele und hohe Anforderungen mit sich bringt, denen man gewachsen sein muss, um diesen Beruf dauerhaft mit Freude ausüben zu können. Wer die finanziellen und räumlichen Anforderungen problemlos stemmen kann, der muss sich allerdings auch darüber bewusst werden, ob er auch die emotionalen Aspekte des Berufes erfüllen kann.
Wie in jedem anderen Beruf, kann es auch als Züchter immer wieder phasenweise weniger gut laufen. Der Verlust von Zuchttieren gehört daher ebenso zu dem Beruf dazu, wie der Abschiedsschmerz von lieb gewonnenen Katzenbabies, die von den neuen Besitzern aufgenommen werden. Auch Fehlentscheidungen gehören als Züchter dazu und man muss manchmal erkennen, dass einige Tiere für die Zucht weniger geeignet sind und daher den eigenen Zuchtbetrieb verlassen müssen, was für die Katzenbesitzer aus Leidenschaft wiederum eine Herausforderung darstellt.
Man darf daher nicht vergessen, dass ein eigener Zuchtbetrieb emotional vom Privatleben getrennt werden sollte und muss sich darüber Klarheit verschaffen, ob man in der Lage ist, diesen Spagat im eigenen Leben zu meistern.